Zeitzeuge werden
Wer ist Zeitzeuge?
Zeitzeuginnen und -zeugen können alle sein,
- die ein Ereignis, einen Zeitraum oder eine Entwicklung selbst bewusst erlebt haben, welche in der schulischen oder außerschulischen Bildung Relevanz besitzen,
- und die bereit sind, mit jungen Menschen über diesbezügliche Erlebnisse, Erfahrungen, Gefühle und Einsichten zu sprechen.
Zeitzeuginnen oder Zeitzeugen können von einer bestimmten Entwicklung Betroffene sein (z. B. Verfolgte im Nationalsozialismus) oder auch aktiv Beteiligte (z. B. Fluchthelfer aus der DDR). Zeitzeuginnen bzw. Zeitzeugen müssen in der Zeit, über die sie berichten, keine herausgehobene Stellung innegehabt haben, andererseits ist eine solche Funktion auch keineswegs hinderlich.
Die Fähigkeit der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, das Erlebte aus einer kritischen Distanz auch zu der eigenen Rolle zu betrachten, wird dabei im Einzelfall unterschiedlich ausgeprägt sein. Die mit den Erlebnissen verbundene emotionale Betroffenheit, die bei vielen Zeitzeuginnen und -zeugen bei ihren Berichten immer wieder zu Tage tritt, ist kein Hinderungsgrund für ein Zeitzeugengespräch. Sie ist aber von den Unterrichtenden bei der Vor- und Nachbereitung sowie bei der Durchführung des Zeitzeugengesprächs zu bedenken.
Für den Einsatz als Zeitzeuginnen oder Zeitzeugen nicht geeignet sind Personen, die in erster Linie eine bestimmte weltanschauliche "Botschaft" verbreiten wollen.
Von Zeitzeuginnen und -zeugen zu unterscheiden sind Fachleute. Bei dem unterrichtlichen Einsatz dieser Fachleute stehen deren Kenntnisse, Wissen und Fähigkeiten im Mittelpunkt, während bei Zeitzeuginnen und -zeugen deren Erfahrungen und Erlebnisse gefragt sind.
Wie wird man Zeitzeugin/Zeitzeuge?
Wenn Sie gerne als Zeitzeugin oder Zeitzeuge tätig werden möchten, können Sie sich telefonisch, schriftlich oder per Mail mit Christina Pohlmann (ehemals Gerber) in Verbindung setzen.